Wohlbefinden auf Reisen

Mit gesundem Darm auf Reisen

Auf jeder Reise – ganz gleich ob zum Privatvergnügen oder aus beruflichen Gründen – spielt der Darm eine zentrale Rolle. Denn am Reiseziel warten häufig nicht nur Sommer und Sonnenschein, sondern auch fremde, teils wirklich miese Keime, die einem entspannten Aufenthalt im Ausland einen gehörigen Strich durch die Rechnung machen.

Häufig führen unerwünschte bakterielle Zeitgenossen, wie enterotoxische Escherichia coli (ETEC), Salmonellen, Shigellen oder Campylobacter, zu schweren Durchfällen – und „Montezumas Rache“ fesselt die Erholungsuchenden tagelang an die Toilette.

Je nach Reiseziel ist das Risiko hierfür unterschiedlich, doch gerade in beliebten Urlaubsgebieten, wie Asien, Afrika und Lateinamerika ist die Wahrscheinlichkeit für einen unfreiwilligen Urlaub vom Urlaub besonders hoch (ca. 50 % – auf Nilkreuzfahrten sogar bis zu 80 %). Für die meisten Reisedurchfälle sind ETEC-Bakterien verantwortlich – diese schädlichen Keime werden in der Regel aber mit dem Durchfall ausgeschieden und die Beschwerden klingen meist innerhalb weniger Tage ab. Gefährlicher wird es jedoch, wenn Salmonellen und Co sich in Ihrem Darm breit machen: Diese Pathogene können sich nämlich in der Darmwand einnisten und auch Monate und Jahre nach dem Urlaub immer wieder Beschwerden auslösen. Deshalb ist es wichtig, den Darm bestmöglich auf jede Reise vorzubereiten: Neben einfachen Hygiene-Tipps empfehlen Experten auch speziell entwickelte Reise-Probiotika, welche die eigene Darmflora unterstützen und im Fall der (Durch-)Fälle krankmachende Keime verdrängen und so die Dauer der Diarrhö verringern können.

Reisedurchfall

Eine Reisediarrhö beginnt meist zwischen dem dritten und dem neunten Reisetag und dauert in der Regel vier Tage (+/- zwei Tage). Sowohl die Häufigkeit des Stuhlgangs (drei- bis sechsmal pro Tag) als auch der Wasseranteil (bis zu 85%) sind stark erhöht. Der Durchfall wird oft von krampfartigen Schmerzen bei der Stuhlentleerung (65-70%), Übelkeit und Erbrechen (30-45%) und Fieber (12-25%) begleitet.

Reisedurchfall-Risiko in unterschiedlichen Ländern

  • Hohes Risiko: Bis zu 50% erkranken auf Reisen nach Lateinamerika, Asien, Afrika an Durchfall – auf Nilkreuzfahren können sogar bis zu 80% der Reisenden davon betroffen sein.
  • Mittleres Risiko: In Südeuropa, Israel und der Karibik haben 10-20% eine Reisediarrhö.
  • Geringes Risiko: Weniger als 8% der Reisenden nach Nordeuropa, Nordamerika, Australien, Neuseeland und Japan leiden an Durchfall.

Was tun bei Durchfall?

  • Viel trinken, um den Flüssigkeitshaushalt in der Balance zu halten (Tee, abgekochtes Wasser etc. – aber keine Softdrinks: Zucker entzieht dem Körper noch mehr Wasser).
  • Leicht verdauliche Schonkost essen (z. B. helles Brot, gedünstete Karotten, Reis, Haferbrei etc.).
  • Probiotika einnehmen, um die Darmflora bei der Abwehr der Durchfallerreger zu unterstützen.

Wann sollte ein Arzt aufgesucht werden?

Wenn sich die Beschwerden binnen zwei bis drei Tagen nicht bessern, der Stuhl Blut oder Schleim enthält, hohes Fieber, starke Abgeschlagenheit und Kreislaufprobleme auftreten, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Das gilt auch für Durchfall, der bei Kindern unter zwei Jahren, Schwangeren, Senioren oder geschwächten Personen auftritt. Ebenso ist bei Verdacht auf eine Infektion mit Salmonellen oder mit hochansteckenden Keimen sowie bei Verdacht auf Krankheiten wie Typhus und Cholera ein Arzt zu konsultieren.

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Bakterielle Vaginose, Candidose und Herpesvirusinfektionen

Frauen haben während und auch nach der Reise häufig auch noch mit ganz anderen Problemen zu kämpfen: Chlor im Pool oder schädliche Keime in öffentlichen WC-Anlagen durchbrechen auch das stärkste Schutzschild der Scheidenflora und führen häufig zu bakterieller Vaginose, Candidose (Pilzinfektion) oder Herpesvirusinfekten. Wenn die Scheidenflora bereits vorbelastet ist (z. B. durch hormonelle Veränderung oder vorhergegangene Infekte), reichen bereits der Anreisestress, eine Schwächung des Immunsystems durch Klimaanlage oder zu viele Süßspeisen vom Dessertbuffet aus, um Chaos im Intimbereich zu verursachen und den Urlaub gründlich zu vermiesen. Die richtigen probiotischen Bakterien bringen die Scheidenflora schnell und natürlich wieder in Balance.

Mitunter kann es auf Reisen auch notwendig sein, ein Antibiotikum einzunehmen, z. B. aufgrund einer Durchfallerkrankung oder eines bakteriellen Infekts. Gerade unterwegs sollte nicht darauf vergessen werden, zu jedem Antibiotikum auch ein geeignetes Probiotikum einzunehmen, um die Darmflora schnellstmöglich wieder zu stärken. Ergänzend dazu können pflanzliche Substanzen, die so genannten Huminsäuren, Gift- und Schadstoffe binden und abtransportieren und so die Regeneration des Darms wesentlich unterstützen.

Blähungen, Sodbrennen & Co.

Neben Durchfall treten auch Verdauungsbeschwerden wie Verstopfung und Blähungen, aber auch Sodbrennen und ein schmerzender Magen in Folge einer Gastritis häufig auf: Stress, verringerte Flüssigkeitszufuhr (oder vermehrtes Schwitzen), ungewohnte Speisen mit viel Fett und Schärfe und der eine oder andere Extra-Teller am reichhaltigen Buffet können Magen und Darm schnell überlasten. Mit sanfter Hilfe aus der Natur, z. B. aus der Papaya- Frucht oder einer kombinierten Zubereitung aus Hafer und Papaya, wird auch die Verdauung schnell wieder „urlaubsfit“!

„Aufenthalte in anderen Ländern können sich auf den Darm schlagen. Unter anderem ist dafür schon der veränderte Lebensstil, der mit einem Urlaub einhergeht, verantwortlich.“

Fremde Länder, fremde Keime

Kleine Länder-Bakterien-Kunde

  • Ägypten: Der Klassiker – bis zu 92% der Besucher kommen mit Durchfällen von ihrer Nilkreuzfahrt zurück.
  • Türkei: Auch das schönste Hotel schützt nicht vor Salmonellen. Entscheidend sind die Hände des Personals! Eigene Hygieneregeln beachten: häufig gründlich die Hände waschen.
  • Ferner Osten: Achten Sie auf das „Plopp“ beim Öffnen einer Wasserflasche. Wenn Sie das nicht hören, wurde eine alte Flasche mit Leitungswasser befüllt (Achtung auch bei Eiswürfeln!)
  • Mittelmeerländer und oft auch Osteuropa: Niemals Wasser aus der Leitung trinken!
  • Karibik: Nur essen, was gut gekocht, noch heiß und vollkommen „durch“ ist – kein Fleisch oder Fisch roh!
  • Italien: Campylobacter-Arten lauern bereits in den oberitalienischen Seen, beim Schwimmen den Mund geschlossen halten!

Checkliste Reiseapotheke

Der Umfang und die Bestückung der Reiseapotheke kann je nach UrlaubszielArt der Reise und individuellen Bedürfnissen stark variieren. Was aber ungeachtet von Destination und Variation unbedingt mit in den Koffer gehört und welche Vorsorgemaßnahmen Sie vor dem Reiseantritt noch treffen können, erfahren Sie in unserem Artikel.

 
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