
Wenn der Darm depressiv macht
Die Psyche schlägt nicht nur auf den Magen, auch der Darm beeinflusst die Stimmung. Der Experte erklärt die Darm-Hirn-Achse.
Die Verdauung als Spiegel der Seele – das kennt man. Stress macht Bauchweh oder stört die regelmäßige Darmentleerung. Aber: die Seele als Spiegel des Darms? Klingt nicht so vertraut, ist aber das Forschungsgebiet des Neurogastroenterologen Peter Holzer, der an der Med Uni Graz Österreichs einzigen Lehrstuhl für dieses noch junge Metier innehat.
Darm-Hirn-Achse
„Gehirn und Darm kommunizieren miteinander“, erklärt Holzer den Schwerpunkt seiner Arbeit – und zwar über verschiedene Kanäle. So ist der Darm ein eigenes komplexes Nervensystem, ein „Hirn im Bauch“, das über Nervenbahnen mit dem Gehirn im Kopf verbunden ist und Informationen weitergibt, was im Unterbauch so passiert. Aber auch über Hormone, die Botenstoffe des darminternen Immunsystems und die im Darm lebenden Mikroorganismen wird kommuniziert.
Aber nicht immer harmonisch. So können bestimmte Hormone depressive Verstimmungen auslösen, auch Entzündungen im Darm oder eine gestörte Darmflora haben denselben Effekt.
Gehirn und Darm kommunizieren miteinander.
Dr. Peter Holzer, Neurogastroenterologe
Die Einbahnstraße – Psyche beeinflusst Verdauung – wird nun also als zweispuriger Datenhighway verstanden. Und die Konsequenzen? Da sich die Darmflora durch die Ernährung beeinflussen lässt, könnte man, wenn man das Mikrobiom im Darm in Zukunft besser versteht, die psychische Gesundheit schon durch das richtige Essen fördern.
QUELLE: https://www.msn.com/de-at/lifestyle/gesundheit/wenn-der-darm-depressiv-macht/ar-BBJLPqd?li=BBqg9qG