Margit Koudelka
Kleine Abenteurer im Reisefieber
Urlaub mit Kindern bedarf einer besonders guten Vorbereitung, da diese anfälliger für Krankheiten sind und empfindlicher auf Umwelteinflüsse reagieren: was Eltern bei der Planung beachten sollten.
Für ganz kleine Urlauber gilt: Besser nicht in die Ferne schweifen, denn bereits die Anreise per Flugzeug kann den Spaß mindern: Bei Start und Landung können die Druckunterschiede zu Ohrenschmerzen führen. Fällt die Wahl dennoch auf eine Flugreise, sollten Kinder beim Landen nicht schlafen. Um eine Tubenbelüftungsstörung zu verhindern, hilft es, bei der Landung zu schlucken, zu kauen oder zu gähnen.
Durchfall bei Kindern auf Reisen
Tropische Länder sind für Kinder bis etwa fünf Jahre nur bedingt zu empfehlen, insbesondere wenn die Hygienebedingungen und die medizinische Versorgung im Urlaubsland deutlich unter den europäischen Standards liegen. Mögliche Infektionskrankheiten dürfen nicht unterschätzt werden, da bei kleinen Kindern das Immunsystem noch nicht ausgereift ist. „Harmlose“ Infekte, etwa Reisedurchfall, können bei Babys und Kleinkindern zu einer ernsten Bedrohung werden.
Durchfall sowie Erbrechen auf Reisen müssen unbedingt ernst genommen werden. Die kleinen Patienten brauchen dringend Elektrolyte, und sie müssen ausreichend trinken: In den ersten vier bis acht Stunden benötigen betroffene Kinder 50 bis 100 ml Flüssigkeit pro kg Körpergewicht. Bei ersten Anzeichen von Austrocknung ist die Menge zu erhöhen. Auch spezielle Probiotika eignen sich gut zur Durchfallbehandlung bei Kindern. Bei anhaltenden Beschwerden muss ein Arzt aufgesucht werden.
Was braucht man mit Kindern am Strand?
Vor allem im Rahmen von Badeurlauben sind Sonnenbrille, Kopfbedeckung und Sonnenschutzmittel unverzichtbare Begleiter. Bei starker Sonneneinstrahlung behalten Kinder ihr T-Shirt am besten auch während des Badens an, die Mittagssonne sollte gemieden werden. Kommt es dennoch zu Sonnenbrand oder einer Sonnenallergie, muss die Haut mit entsprechenden Gels oder mit Topfen- bzw. Quarkwickeln gekühlt werden.
Kleine Wasserratten sollten nach dem Badespaß ihre Ohren gut trocknen, etwa durch Hüpfen auf einem Bein mit zur Seite gelegtem Kopf oder mit einem Badetuch. Normalerweise ist das Ohr durch das Ohrenschmalz gut geschützt. Doch Meer- und Chlorwasser können die empfindliche Haut im Gehörgang austrocknen. Krankheitserreger aus dem Wasser – meist Bakterien – können somit leicht durch Mikrorisse eindringen und zu Schmerzen und Juckreiz, also einer Badeotitis, führen. Als Erste-Hilfe-Maßnahme kann man geschälte, klein gehackte Knoblauchzehen in Baumwolltücher wickeln und die Päckchen auf die Kinderohren legen, sie wirken desinfizierend und antibakteriell. Halten die Beschwerden über Nacht an, muss ein Arzt konsultiert werden. Zur Vorbeugung eignen sich Ohrenstöpsel oder sogenannte Tauchertropfen, und bestimmte Probiotika für den Hals-Nasen-Ohrenbereich unterstützen die nützliche Bakterienflora bei der Abwehr von Keimen.