Darmspiegelung

Starthilfe für Ihr Darmmikrobiom

Die regelmässige Darmspiegelung (Koloskopie) wird ab einem Alter von 50 Jahren zur Vorsorge empfohlen. Sie ist eine wichtige Untersuchungsmethode zur Prävention von Darmkrebs. Mittels der reinigenden Lösung, die zur Vorbereitung einer Koloskopie eingesetzt wird, wird der Darm jedoch nicht nur von Nahrungs- und Verdauungsresten befreit: Auch Mikroorganismen wie die Darmbakterien werden ausgeschwemmt. Daher empfiehlt es sich, das Darmmikrobiom mit den geeigneten Milchsäurebakterienstämmen für mindestens 4 Wochen zu ergänzen.

Die präventive Darmspiegelung und ihre Bedeutung

Die Darmspiegelung (Koloskopie) ist eine wichtige Untersuchungsmethode zur Prävention von Darmkrebs. In der Schweiz ist Dickdarmkrebs bei Männern die dritthäufigste, bei Frauen die zweithäufigste Krebserkrankung.1 Darmkrebs entwickelt sich meist über lange Zeit. Oft dauert es über zehn Jahre, bis sich aus gutartigen Wucherungen der Darmschleimhaut, sogenannten Polypen, Darmkrebs entwickelt. Ziel der Vorsorgeuntersuchung ist es, den Zustand des Darmes zu prüfen. Während der Darmspiegelung können Polypen frühzeitig erkannt und sogleich entfernt werden. Die Entstehung von Darmkrebs kann auf diese Weise häufig verhindert werden. Seit 1989 haben die Sterberaten, auch dank der präventiven Koloskopie, um 45 % bei den Männern und um 42 % bei den Frauen abgenommen. Die Neuerkrankungs- und Sterberaten steigen mit zunehmendem Alter an. Die Schweizerische Krebsliga empfiehlt darum für Menschen ab 50 regelmässige Früherkennungsuntersuchungen.2

Auswirkungen der Darmspiegelung

Die Auswirkungen der Koloskopie-Vorbereitung auf das Darmmikrobiom

Milliarden von Bakterien besiedeln den Darm. Diese Bakterien bilden das sogenannte Darmmikrobiom und übernehmen vielfältige und wichtige Aufgaben. Sie spalten Nahrung auf und spielen eine wichtige Rolle bei der Energiegewinnung, im Stoffwechsel sowie bei der Abwehr von Krankheitserregern. Während einer Darmspiegelung untersucht und beurteilt die Ärztin oder der Arzt das Darminnere. Die Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Koloskopie ist die richtige Reinigung der Darmwand mit Hilfe eines Abführmittels. Diese Vorbereitung entfernt nicht nur Nahrungsreste und Kot aus dem Darm, sondern verändert auch die Zusammensetzung und Vielfalt des intestinalen Mikrobioms. Das Verhältnis der Bakterienstämme zueinander verändert sich und die Anzahl der kommensalen Darmbakterien, wie etwa aus der Familie der Lactobacillaceae, wird auf weniger als ein Dreissigstel reduziert.3, 4 Das Darmmikrobiom ist ein komplexes und dynamisches Ökosystem. Verändert sich das Darmmikrobiom, so kann das die Gesundheit beeinflussen.


Auswirkungen der Darmspiegelung

Gastrointestinale Beschwerden nach der Untersuchung

Die Veränderung des Darmmikrobioms im Zuge der Koloskopie führt häufig zu unangenehmen Begleiterscheinungen wie Blähungen, Verstopfung, Durchfall, Übelkeit sowie generelle Bauchschmerzen oder Unwohlsein. 5-7 Diese gastrointestinalen Beschwerden können dazu führen, dass die betroffenen Personen später eine erneute präventive Darmspiegelung ablehnen. Dies reduziert die Chancen der frühzeitigen Erkennung eines Kolonkarzinoms beträchtlich. 4,5 Darum macht es Sinn, nach einer Darmspiegelung das Darmmikrobiom zu ergänzen, um die unangenehmen Begleiterscheinungen zu minimieren.

Regeneration des Mikrobioms nach der Darmspiegelung

Das Darmmikrobiom erholt sich nach einer Koloskopie in der Regel innert vierzehn Tagen. 3 Erste wissenschaftliche Studien zeigen, dass nach einer Koloskopie die Einnahme von Milchsäurebakterien eine positive Wirkung haben kann. 8,9 Zudem kann in dieser vulnerablen Zeit die Einnahme ausgewählter Bakterienstämme der Fehlbesiedelung durch pathogene Keime entgegenwirken.

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Was geschieht bei einer Koloskopie?

1. Vor der Darmspiegelung:

Reinigung des Darms mit Hilfe eines Abführmittels. Nicht nur Nahrungsreste werden entfernt, auch wichtige Darmbakterien werden ausgeschwemmt.

2. Nach der Koloskopie:

Veränderungen des Darmmikrobioms können kurzfristig Beschwerden wie Blähungen, Verstopfung, Durchfall, Übelkeit sowie Bauchschmerzen oder Unwohlsein hervorrufen. Halten die Beschwerden länger an, kann dies bei vielen Patienten zu einer Ablehnung einer erneuten präventiven Koloskopie führen.

3. Ergänzung des Darmmikrobioms nach der Koloskopie:

Die Einnahme von Milchsäurebakterien kann sich positiv auf die Folgen der Koloskopie auswirken.

Institut AllergoSan

Vorreiterrolle in der internationalen Mikrobiomforschung

Der Darm steht im Zentrum des medizinisch-wissenschaftlichen Interesses – genauer gesagt Billionen an Bakterien, die ihn besiedeln. Mit zunehmender Erforschung des Mikrobioms wird immer deutlicher, welche zentrale Rolle Darmbakterien für unsere Gesundheit bzw. für die Entstehung – und damit auch die Behandlung – von Krankheiten spielen. 

Quellen:
1 Schweizerischer Krebsbericht 2021, Bundesamt für Statistik (BFS), www.krebs.bfs.admin.ch, (Download 18. 8. 2022).
2 Broschüre «Früherkennung von Darmkrebs. Eine Information der Krebsliga», Krebsliga Schweiz, 2021.
3 Jalanka, J. et al. Effects of bowel cleansing on the intestinal microbiota. Gut 64, 1562–1568 (2015).
4 Drago, L., Toscano, M., De Grandi, R., Casini, V. & Pace, F. Persisting changes of intestinal microbiota after bowel lavage and colonoscopy. Eur. J. Gastroenterol. Hepatol. 28, 532–537 (2016).
5 Steffenssen, M. W., Al-Najami, I. & Baatrup, G. Patient-reported minor adverse events after colonoscopy: a systematic review. Acta Oncol. (Madr). 58,S22–S28 (2019).
6 Kothari, S. T. et al. ASGE review of adverse events in colonoscopy. Gastrointest. Endosc. 90, 863 876.e33 (2019).
7 Lee, Y. C. et al. Factors determining post-colonoscopy abdominal pain: Prospective study of screening colonoscopy in 1000 subjects. J. Gastroenterol. Hepatol. 21, 1575 – 1580 (2006).
8 D’Souza, et al. Randomized controlled trial of probiotics after colonoscopy. ANZ J Surg. 87(9), 65–69 (2017).
9 Labenz, J. et al. Ein Multispezies Probiotikum zeigt einen positiven Effekt auf das intestinale Mikrobiom und reduziert Darmsymptome nach einer oralen Darmlavage zur Vorsorge-Koloskopie: randomisierte, doppelblinde, plazebokontrollierte Multicenterstudie (COLONIZE). Z Gastroenterol. 60(08): 643 – 643 (2022).

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