Mit diesen Tipps wünscht Ihnen das gesamte Team des Magazins einen erholsamen Sommerurlaub – und ein gutes „Bauchgefühl“ für Ihre Reise!

Heidrun Valencak

Urlaubslust statt Reisefrust

Endlich steht der wohlverdiente Urlaub bevor, und viele suchen Erholung im Ausland. Allerdings: Am Reiseziel warten häufig nicht nur Sand zwischen den Zehen, eine beeindruckende Kultur und spannende Abenteuer, sondern auch fremde, teils wirklich gefährliche Keime, welche die wohlverdiente Entspannung massiv einschränken und sich zu einem ungeliebten Souvenir manifestieren können.

Kaum hat man die lange ersehnte Reise angetreten und sich am Strand mit traumhafter Kulisse den ersten Willkommensdrink gegönnt, beginnt es im Darm zu grollen und zu rumoren – erste Anzeichen dafür, dass der Urlaub im wahrsten Sinn des Wortes gründlich in die Hose gehen kann! Denn Reisedurchfall ist wohl die häufigste Krankheit, unter der man im Ausland leidet. Im Durchschnitt wird jeder zweite Urlauber von „Montezumas Rache“ heimgesucht, wobei die Häufigkeit je nach Reiseziel stark variiert: Je geringer der Hygienestandard im Urlaubsland und je höher die Temperatur (bei Körpertemperatur – also bei 37 Grad – fühlen sich Keime besonders wohl), desto grösser die Wahrscheinlichkeit, dass man im Urlaub unfreiwillig eine „Auszeit“ nimmt. Der Darm von Einheimischen ist die Keimvielfalt vor Ort gewohnt – für Urlauber besteht jedoch insbesondere in den ersten zwei Wochen der Konfrontation mit den „landestypischen“ Bakterien und Viren eine erhöhte Anfälligkeit für Durchfall und damit zusammenhängende Beschwerden.

Reisedurchfall als unbeliebtes Urlaubssouvenir

Für den Durchfall sind in erster Linie die sogenannten enterotoxischen Escherichia coli verantwortlich, kurz ETEC-Bakterien genannt. Sie produzieren Toxine, die wässrigen Durchfall, Übelkeit und Erbrechen auslösen, jedoch dauern von diesen Keimen verursachte Beschwerden nur wenige Tage an: Die meisten ETEC-Stämme sind nämlich selbstlimitierend, das bedeutet, dass die Unruhestifter gemeinsam mit dem flüssigen Stuhl aus dem Darm ausgeschieden werden. Infektionen sind meistens nicht gefährlich, vermindern jedoch die Erholung ganz massiv, wenn man den Urlaub nicht am Strand verbringen kann und stattdessen ins Hotelzimmer verbannt ist.

Wesentlich problematischer wird die Lage jedoch, wenn man es mit krankmachenden Keimen zu tun bekommt, die sich im Darm so richtig wohl fühlen und es sich in der Darmwand gemütlich machen: Salmonellen, Shigellen, Campylobacter oder Giardia lamblia können schwere Entzündungen in Magen und Darm hervorrufen, insbesondere wenn der Darm z. B. durch den vermehrten Stress vor dem Urlaub angeschlagen ist und bereits Schäden an der Darmbarriere aufweist: Durch diesen sogenannten „Leaky Gut“ können sich Keime in der Darmwand einnisten und deshalb nicht einfach mit dem Durchfall ausgeschieden werden.

Wer im Urlaub an einer komplizierten Form der Reisediarrhö erkrankt, kämpft oft mit langfristigen Folgen und bringt ein unerwünschtes Souvenir in Form eines Erregers mit nach Hause. Bis zu 10% der Betroffenen entwickeln eine chronische Reisediarrhö, die auch noch Wochen nach der Reise andauert, oder sogar ein postinfektiöses Reizdarmsyndrom, bei dem sie dauerhaft an Bauchschmerzen, Blähungen und häufigen Durchfällen leiden. Auf „Mitbringsel“ dieser Art möchte man gerne verzichten!

Tipps für die nächste Reise

Tipps für die nächste ReiseUm sich bestmöglich gegen eine Reisediarrhö zu wappnen, sollte man einige einfache Hygieneregeln bei jedem Urlaub im Ausland beherzigen – schliesslich möchte man lange von den schönen Erinnerungen zehren und nicht nur die Toilettenanlage im Kopf behalten.

„Cook it, peel it, boil it or leave it!“

sollte Ihr Leitsatz bei jedem Gang zum Hotelbuffet oder in die regionale Garküche lauten. Er bedeutet: „Koch es, schäl es, siede es oder lass es!“ Achten Sie bei Fleisch, Fisch und Meeresfrüchten darauf, dass die Lebensmittel wirklich gut durchgebraten wurden und nicht nur kurz die Flamme des Grillers geküsst haben und innen noch roh sind.

Auch klassische Frühstücksgerichte wie ein weich gekochtes Ei oder ein Omelett können wahre Brutstätten von Keimen sein. Salate und Früchte, die mit Wasser aus der Leitung gewaschen wurden, sollten ebenfalls nicht in Ihren Magen gelangen, greifen Sie lieber zu Obst, das Sie selbst schälen können (z. B. Bananen oder Mangos). Vorsicht ist zudem bei Melonen geboten, denn deren Gewicht wird häufig durch keimbelastetes Wasser Erhöht, um die Frucht teurer verkaufen zu können.

Stichwort Trinkwasser:

Eiswürfel im Cocktail können einem den Urlaub ebenfalls vermiesen. Häufig sind diese im Getränk jedoch bereits geschmolzen – daher besser zweimal nachfragen oder dem Barkeeper genau auf die Finger schauen. Ausserdem sollte auf das Zischen oder Ploppen beim Öffnen einer Wasserflasche geachtet werden, um sicherzugehen, dass man einen originalverschlossenen Behälter erhalten hat. Durchfallerreger lauern auch in Sanitäranlagen: Sie befinden sich auf Türschnallen, Händen, Toilettenspülungen und vielem mehr. Regelmässiges Händewaschen und eine sorgfältige Handdesinfektion (besonders vor dem Essen und nach dem Toilettengang) reduzieren das Risiko einer Infektion.

Reise-Probiotika

Neben diesen Hygienemassnahmen empfehlen Reiseexperten ausserdem, den Darm auf jede Reise vorzubereiten, und zwar mit einem speziellen Reise-Probiotika vom Institut AllergoSan: Sie enthalten ausgewählte nützliche Bakterienstämme, welche Salmonellen, Shigellen und Co die Stirn bieten und Ihre natürliche Darmflora im Urlaub bestmöglich ergänzen. Studien zeigen überdies, dass durch die Anwendung von Probiotika im Fall der (Durch-)Fälle die Dauer der Reisediarrhö um ein bis zwei Tage verkürzt werden kann. Was in Ihrer Reiseapotheke darüber hinaus keinesfalls fehlen darf, erfahren Sie in Ihrer Apotheke.

Urlaubsstress für Magen und Darm

Als ob krankmachende Keime unser Verdauungssystem nicht schon genug belasten würden: Auch Verstopfung, Blähungen, Sodbrennen und weitere gastritische Beschwerden können die Urlaubsfreude trüben. Stress bei der Anreise und Bewegungsmangel auf langen Flügen oder Fahrten „lähmen“ den Darm. Ein veränderter Tagesablauf und ungewohnte Speisen verlangsamen die Verdauung ebenfalls. Der Flüssigkeitsverlust durch vermehrtes Schwitzen oder klimatisierte, trockene Luft führt dazu, dass der Stuhl dicker wird und sich schwer ausscheiden lässt. Häufig wird der Stuhlgang auch unterdrückt, etwa weil gerade keine Toilette in der Nähe ist oder die WC-Anlagen so ungepflegt sind, dass man lieber auf das „Geschäft“ verzichtet. All diese Faktoren führen häufig zu einer Reiseverstopfung, die mit Völlegefühl und Blähungen einhergehen kann.

Auch der Magen muss auf Reisen viel verkraften, vor allem, weil man sich im Urlaub so einiges „gönnt“: Gebratenes und frittiertes Essen, fettige Lebensmittel, Alkohol, Nikotin, Kaffee, Softdrinks und kohlensäurehaltige Getränke belasten den Magen ebenso wie scharfe, exotische Gewürze. Häufig verleiten All-inclusive-Angebote und üppige Buffets dazu, öfters und mehr zu essen als gewohnt. Das kann den Magen überlasten und sich in Form von Sodbrennen und Magenschmerzen, die z. B. infolge einer Entzündung der Magenschleimhaut auftreten, äussern.

Dem können Sie ganz natürlich beikommen: Unterstützen Sie Ihre Verdauung mit der Kraft der Papaya! In tropischen Ländern geniesst diese Pflanze seit jeher ein hohes Ansehen als gesundheitsfördernde Frucht. Die südamerikanischen Indios nannten die Papaya-Pflanze wegen ihres Reichtums an verdauungsfördernden Inhaltsstoffen u. a. „Baum der Gesundheit“. Die Papaya enthält nämlich das eiweissspaltende Enzym Papain, das auch auf Reisen wieder für Schwung im Darm sorgt. Bei Beschwerden des Magens hat sich die Kombination der Papaya mit beruhigendem Hafer bewährt. So haben Magen und Darm ebenfalls eine erholsame Reise!

Sommer, Sonne, Scheideninfektion?

Sommer, Sonne, Scheideninfektion?Frauen haben häufig während des Urlaubs sowie danach häufig noch mit ganz anderen Problemen zu kämpfen: Chlorwasser im Pool oder zweifelhafte Hygienestandards in öffentlichen WC-Anlagen und eine vermehrte Keimbelastung durchbrechen selbst den stärksten Schutzschild der Scheidenflora und führen oftmals zu bakterieller Vaginose, zu einer Candidose (Pilzinfektion) oder einer Infektion mit dem Herpesvirus – ein äusserst verzichtbares „Vergnügen“, denn die Probleme im Intimbereich kehren meistens wieder und belasten die Gesundheit sowie das Wohlbefinden der Frau dauerhaft.

Wenn die Scheidenflora bereits geschwächt ist (z. B. durch hormonelle Veränderung oder vorangegangene Infekte), reichen der Anreisestress, eine Belastung des Immunsystems durch die Klimaanlage oder zu viele Süssspeisen vom Dessertbuffet aus, um Chaos im Intimbereich zu verursachen und den betroffenen Frauen den Urlaub gründlich zu vermiesen. Die herkömmlichen Behandlungsmethoden, etwa Zäpfchen oder Antibiotika, haben meist nur eine kurze Wirkdauer:

Zwar werden die Ursachen der Beschwerden, also Pilze und Keime, beseitigt, jedoch fehlt der Vaginalflora eine wichtige Unterstützung, um sich zu regenerieren und den Schutzschild aus nützlichen Milchsäurebakterien erneut aufzubauen. Infolgedessen haben Candida albicans und Co. ein leichtes Spiel: Sie siedeln sich wieder an und äussern sich erneut durch Jucken, Brennen und Ausfluss.

Mit diesen Tipps wünscht Ihnen das gesamte Team des Magazins einen erholsamen Sommerurlaub – und ein gutes „Bauchgefühl“ für Ihre Reise!


Reisedurchfall

Eine Reisediarrhö beginnt meist zwischen dem dritten und dem neunten Reisetag und dauert in der Regel vier Tage (+/- zwei Tage). Sowohl die Häufigkeit des Stuhlgangs (drei– bis sechsmal pro Tag) als auch der Wasseranteil (bis zu 85%) sind stark erhöht. Der Durchfall wird oft von krampfartigen Schmerzen bei der Stuhlentleerung (65-70%), Übelkeit und Erbrechen (30-45%) und Fieber (12-25%) begleitet.

Reisedurchfall-Risiko in unterschiedlichen Ländern

  • Hohes Risiko: Bis zu 50% erkranken auf Reisen nach Lateinamerika, Asien, Afrika an Durchfall – auf Nilkreuzfahren können sogar bis zu 80% der Reisenden davon betroffen sein.
  • Mittleres Risiko: In Südeuropa, Israel und der Karibik haben 10-20% eine Reisediarrhö.
  • Geringes Risiko: Weniger als 8% der Reisenden nach Nordeuropa, Nordamerika, Australien, Neuseeland und Japan leiden an Durchfall.

Was tun bei Durchfall?

  • Viel trinken, um den Flüssigkeitshaushalt in der Balance zu halten (Tee, abgekochtes Wasser etc. – aber keine Softdrinks: Zucker entzieht dem Körper noch mehr Wasser).
  • Leicht verdauliche Schonkost essen (z. B. helles Brot, gedünstete Karotten, Reis, Haferbrei etc.).
  • Probiotika einnehmen, um die Darmflora bei der Abwehr der Durchfallerreger zu unterstützen.

Wann sollte ein Arzt aufgesucht werden?

Wenn sich die Beschwerden binnen zwei bis drei Tagen nicht bessern, der Stuhl Blut oder Schleim enthält, hohes Fieber, starke Abgeschlagenheit und Kreislaufprobleme auftreten, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Das gilt auch für Durchfall, der bei Kindern unter zwei Jahren, Schwangeren, Senioren oder geschwächten Personen auftritt. Ebenso ist bei Verdacht auf eine Infektion mit Salmonellen oder mit hochansteckenden Keimen sowie bei Verdacht auf Krankheiten wie Typhus und Cholera ein Arzt zu konsultieren.

Treten Sie mit uns in Kontakt!

Unser hochqualifiziertes Beratungsteam, bestehend aus Ärzten, Apothekern, Biologen, Ernährungsfachleuten und Mikrobiologen steht für Auskünfte rund um den Darm und seine mikroskopisch kleinen Bewohner gerne zur Verfügung.

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