Frühjahrskuren für einen gesunden Darm
Der Darm als Sitz des Immunsystems bewältigt im alltäglichen Leben viele Belastungen. Gerät die Darmflora aus dem Gleichgewicht, dann wirkt sich das auf unser körperliches und seelisches Wohlbefinden aus. Verschiedene Kuren können dabei helfen, die Balance im Stoffwechsel wiederherzustellen und einen kraftvollen, gesunden Start in den Frühling zu erleichtern.
Säuren aus dem Körper leiten
Säuren aus Kaffee, Zucker oder Fleisch belasten unseren Stoffwechsel. Im Winter greifen wir besonders gerne zu schwerer und dadurch säureproduzierender Kost. Schweinsbraten, üppige Nachspeisen und nicht zuletzt die beträchtlichen Mengen an Weihnachtskeksen setzen dem Körper zu. Zwar schafft er es, sich bis zu einem gewissen Grad selbst gegen Übersäuerung zu wehren, langfristig stossen die Puffersysteme der Organe jedoch an ihre Grenzen. Kopfschmerzen, unreine Haut, Infekte oder Nervenschmerzen können folgen.
Um das Säure-Basen-Gleichgewicht des Körpers wiederaufzubauen, sollten bevorzugt basenbildende Lebensmittel verzehrt werden. Aus dem Obstregal eignen sich z. B. Limetten, Zitronen, Kirschen, Bananen, Grapefruits oder Avocados. Ob die Früchte sauer schmecken oder nicht, hat nichts mit der übersäuernden Wirkung auf den Körper zu tun. Wesentlich ist der pH-Wert des jeweiligen Nahrungsmittels. Für eine Entsäuerungskur sind vor allem diverse Gemüsesorten geeignet. So gehören beispielsweise Artischocken, Kohl, Brokkoli, Erbsen, Karotten, Kürbis und Knoblauch zu den basischen Gewächsen. Günstig wirken sich auch Getreidearten wie Dinkel oder Amaranth, Kartoffeln und Gewürze wie Ingwer, Chili, Kümmel, Zimt und Koriander aus. Die basische Ernährung unterstützen bei einer Entsäuerungskur auch bestimmte rezeptfreie Präparate. Kräuterextrakte, z. B. aus dem Wilden Majoran, und Mineralstoffe bauen Säuren und andere Schadstoffe nicht nur über das Blut, sondern auch über die Atemluft ab. Nach einer vierwöchigen Kur ist die Entschlackung des Bindegewebes und des Darms angekurbelt und die Einlagerung von Fett und Giftstoffen in das Gewebe gebremst.
Die Kombination aus basischer Ernährungsweise, Stressreduktion und entspannenden Bädern unterstützt die Wiederherstellung eines ausgeglichenen Säure-Basen-Haushalts.
Auch Basenbäder können den Körper beim Prozess der Entsäuerung unterstützen. Schon seit Jahrtausenden nutzen die Menschen die wohltuende Wirkung von heissen Quellen und Salzseen. Entspannende Basen-Bäder funktionieren aber auch gut in der eigenen Badewanne. Basische Badezusätze enthalten z. B. Mineralien aus der Sango Meereskoralle, Basenstoffe wie Natriumhydrogencarbonat (= Speisesoda) oder natürlich vorkommende Salze wie Kristallsalz. Einige Produkte des Instituts AllergoSan kann man mit einer solchen Diät zu einer regelrechten Frühlingskur kombinieren.
Abnehmen ohne Hungergefühl
Wenn die Kilos trotz Sport und Ernährungsumstellung nicht purzeln wollen, kann dies an der Zusammensetzung der Darmflora liegen. Bestimmte „Ur-Bakterien“, sogenannte Firmicutes, kommen bei Übergewichtigen häufiger vor und verhalten sich so, als würde Hungersnot herrschen. Sie sind darauf programmiert, alle durch die Nahrung aufgenommenen Kalorien in Form von Fett einzulagern. Der Körper läuft auf Sparmodus und nimmt zu statt ab. Diese Bakterien sind ausserdem für den unter Abnehmwilligen gefürchteten Jojo-Effekt verantwortlich.
Erster Schritt dagegen ist die Bestimmung des Bakterienstatus im Stuhl. Zeigt dieser einen Überschuss an Firmicutes, helfen rezeptfreie Produkte aus der Apotheke wie Pro- und Präbiotika, ein optimales Bakteriengleichgewicht herzustellen. Zusätzlich unterstützen z. B. pflanzliche Präparate bei der Ankurbelung des Stoffwechsels. Begleitend dazu empfehlen sich die Reduktion von Kohlenhydraten und ausreichend Bewegung. Stress führt zu einem sogenannten „leaky gut“, zu einem „löchrigen Darm“.
Hilfe bei Antibiotikaeinnahme
Die Erfindung der Antibiotika gilt als Revolution in der Geschichte der Medizin. Dank ihnen sind Erkrankungen wie Lungenentzündung heute kein Todesurteil mehr. Krankheiten und ihre Behandlung mit Antibiotika bringen jedoch das Immunsystem aus dem Gleichgewicht. Die Medikamente greifen nicht nur die schädlichen Bakterien an, sondern zerstören auch die guten Keime, die für eine gesunde Immunabwehr unentbehrlich sind. Oft resultieren daraus Durchfälle und erhöhte Infektanfälligkeit. Vor allem Kinder und ältere Menschen sind von solchen Nebenwirkungen betroffen. Schon während der Antibiotikaeinnahme kann der Darm mithilfe von Probiotika unterstützt werden. Probiotische Präparate enthalten lebende Mikroorganismen wie z. B. Milchsäurebakterien, die das Milieu des Darms positiv verändern. Zweimal täglich während einer Antibiotikagabe eingenommen und noch weitere ein bis zwei Wochen danach einmal täglich, verhindern sie den Verlust der wichtigen Helfer in unserem Darm.
Saftfasten zur Entschlackung
Altbewährt und momentan besonders im Trend sind Kuren mit Obst- und Gemüsesäften. Eine Woche lang nehmen „Saftfaster“ nur flüssige Nahrung auf. Dank des hohen Enzym-, Nährstoff-, Vitamin- und Ballaststoffgehalts folgen Gewichtsverluste ohne Risiko für Mangelzustände. Ausserdem profitiert der Darm von solch einer entgiftenden und reinigenden Massnahme: Eingelagerte Stoffwechselprodukte und Allergene werden aus dem Organ geleitet. Die Saftkur führt zu einer verbesserten Funktion des Darms, seine natürlichen Selbstreinigungskräfte setzen wieder ein, die Darmflora erholt sich. Empfehlenswert sind mindestens drei Liter Flüssigkeit pro Tag, am besten in Form von frisch zubereiteten Obst- sowie Gemüsesäften bzw. Suppen, Tees und Wasser. Insbesondere Smoothies, also gepresste Säfte, z. B. aus Sellerie, Gurken, Spinat oder Kiwis, sind derzeit en vogue. Eine Kur über mehr als eine Woche hinweg ist allerdings nur mit ärztlicher Begleitung empfehlenswert.