Florentina Sgarz, BA
Gestresstes Tier – Gestresster Darm
Wie Sie rechtzeitig Stress bei Ihren vierbeinigen Liebsten erkennen und was Sie dagegen tun können.
Ist Ihr Haustier zurzeit verhaltensauffällig? Unruhig? Hat es weniger Appetit? Die Gründe dafür können vielseitig sein. Und geht es Ihrem Tier nicht gut, sind auch Sie gestresst und besorgt. Das Haustier hat sich mittlerweile als „bester Freund des Menschen“ durchgesetzt und ist aus dem Leben vieler nicht mehr wegzudenken. Umso besser ist es, sich auch mit dem Mikrobiom unserer vierbeinigen Liebsten zu beschäftigen. Denn viele Umwelteinflüsse können die Gesundheit unserer Haustiere negativ beeinflussen – ein Faktor davon ist Stress.
Die Darmflora von Hund und Katz
Nicht nur wir Menschen besitzen eine Darmflora, sondern auch unsere Vierbeiner. Das Mikrobiom hat hier eine zentrale Gesundheitsaufgabe im Körper. Ein Vergleich des Darmmikrobioms des Menschen mit dem von Hund und Katze zeigt durchaus Gemeinsamkeiten. So leben beispielsweise die gleichen großen Bakterienklassen im Darm unserer Haussäugetiere, wie bei uns. Die Nahrung hat einen erheblichen Einfluss auf das Mikrobiom des Tieres und erklärt daher auch die Ähnlichkeit zur menschlichen Darmflora. Im Laufe der Domestikation (jener Prozess, bei dem aus Wildtieren echte Haustiere werden – sich also auch genetisch von der Wildform unterscheiden) haben sich die Lebensstile von Hund und Katze immer mehr dem des Menschen angeglichen. So finden sich Erkrankungen wie Übergewicht, Diabetes oder Krebs auch zunehmend in Tierarztpraxen wieder.
Aufgaben des tierischen Darmmikrobioms
Der Darm von Hunden und Katzen hat viele lebenswichtige Aufgaben im Körper. Neben der Verarbeitung der Nahrung scheidet er auch Schadstoffe aus und bildet eine Barriere gegen schädliche äußere Einflüsse. Nützliche Darmbakterien bilden dabei einen wichtigen Schutzfilm gegen mögliche krankmachende Mikroorganismen. Das Mikrobiom produziert aber auch lebenswichtige Vitamine, Enzyme und Hormone und versorgt die Darmschleimhautzellen durch Synthese (Stoffwechselprozess) von kurzkettigen Fettsäuren mit Energie. Eine der wichtigsten Aufgaben wurde bis jetzt noch nicht erwähnt – die Immunabwehr. Das Immunsystem der Tiere sitzt, wie beim Menschen, auch zum Großteil im Darm und ist zusammen mit der Darmbarriere von großer Bedeutung für die allgemeine Gesundheit.
Hier erfahren Sie mehr über das Mikrobiom von Hund und Katze.
Was Stress bei Tieren im Körper auslöst
Unsere heutige Zeit ist sehr schnelllebig, wodurch nicht nur der Alltag der Menschen hektisch und stressig ist, sondern auch der unserer Haustiere. Die fehlende Möglichkeit art-typische Verhaltensweisen ausleben zu können (z. B. durch Einzelhaltung in der Wohnung), Unterbeschäftigung (fehlende körperliche und geistige Auslastung), aber auch Überforderung (laute, hektische Umgebung, viele fremde Menschen und Artgenossen) belasten unsere vierbeinigen Freunde und führen oft zu Konflikten zwischen Mensch und Tier.
Unsere Haustiere können uns perfekt „lesen” und so verwundert es nicht, wenn sich unsere Emotionen auf sie übertragen – auch der Stress. Doch was ist Stress eigentlich aus medizinischer Sicht? Stress ist eine Reaktion des Organismus auf äußere Umstände, wodurch der Körper in eine erhöhte Leistungs- und Reaktionsbereitschaft versetzt wird, um schnellstmöglich reagieren zu können. Die Auslöser dafür sind Stressoren, die in der Natur überall vorhanden sind. Stress von Tieren tretet aber auch im Zusammenhang mit Territorialverhalten und dem Sexualverhalten auf. Die Tiere werden also bei der Verteidigung ihres Reviers oder ihres Rudels und bei der Suche eines Sexualpartners, unter Stress versetzt. Viele andere Faktoren können Tiere aber auch unter Stress setzen. Fehlende Rückzugsgelegenheiten, die falsche Umgebungstemperatur (Sommerhitze bei Herzpatienten, Winterkälte bei Tieren mit Arthrosen), nervige Artgenossen, unklare Aufgaben sind die heutigen Herausforderungen mit denen Hund und Katze zurechtkommen müssen. Letztlich können selbst die unzähligen Duftmarkierungen der anderen Hunde oder eine am Fenster vorbeiziehende Katze einen Stressor darstellen.
Die erste Reaktion auf Stress ist ein reiner Nervenimpuls. Die Pupillen weiten sich, die Augen sind weit geöffnet, das Herz schlägt höher und die Atemfrequenz nimmt zu – das sind alles Reaktionen des Körpers, die vom Nervensystem gesteuert werden. In einem engen Zusammenspiel zwischen Nerven- und Hormonsystem folgt die zweite Reaktion -die Ausschüttung von Stresshormonen. Sie sorgen z. B. für einen höheren Glucosespiegel im Blut und eine Unterdrückung des Immunsystems. Das sind alles physiologische Vorgänge im Körper, die eine erhöhte Leistungsbereitschaft gewähren. Es wird auch zwischen gutem und schlechtem Stress unterschieden, denn jeder nimmt Stress anders wahr – gleiches gilt auch für Tiere.
Ein weiterer wichtiger Faktor ist, dass unterschieden wird, ob sich das Tier in einer akuten Stresssituation befindet oder bereits unter chronischem Stress leidet. Vielleicht haben Sie bereits eine Stresssituation bei Ihrer Katze beobachtet. Wenn eine Katze beispielsweise auf einen unbekannten Artgenossen trifft, können Sie sehen, dass sich die Pupillen weiten, die Rückenhaare aufstellen, der Körper anspannt, die Katze die Ohren anlegt oder nach hinten dreht und bei weiterer Annäherung vielleicht sogar knurrt oder faucht. Ist das fremde Tier nicht mehr in ihrem Sichtfeld, dann lösen sich diese Reaktionen und sie fühlt sich wieder wohl. Weicht die andere Katze aber nicht sofort, erreicht das Stresslevel der Katze ein Ausmaß, mit dem sie nicht mehr umgehen kann. Sie versucht entweder zu flüchten oder anzugreifen. Soll eine Konfrontation vermieden werden, dann kann eine sogenannte Übersprungshandlung entstehen, die auch als Ventil für die aufgestaute Energie dient. In solchen Situationen beginnen manche Katzen am Boden zu schnuppern oder sich zu putzen, obwohl das in dieser Situation überhaupt keinen Sinn macht. Viele denken jetzt, die Katze hat sich an den fremden Artgenossen gewöhnt, aber das ist falsch. Sie hat nur ein Ventil gefunden, ihren Stress abzubauen.
Ab wann macht Stress Tiere krank?
Wenn Stresssituationen überhandnehmen, kann das auf Dauer dem Körper Ihres vierbeinigen Lieblings schaden. Tiere verfallen in eine chronische Stresssituation, wenn wir zu oft zu viel von ihnen verlangen, ohne Erholung zu ermöglichen. Auch wenn wir nicht ausreichend auf sie eingehen und ihre Bedürfnisse nicht befriedigen, versetzten wir sie in Dauerstress.
Doch nun fragen wir uns, warum macht Stress auf Dauer krank? Was passiert neben den physiologischen Reaktionen im Körper? Bei allen Stressreaktionen spielt auch das Immunsystem eine entscheidende Rolle. Ist das Tier in einer dauerhaften stressbedingten Situation, ist auch das Cortisol-Level dauerhaft hoch. Cortisol ist ein lebenswichtiges Stresshormon, das abbauende Stoffwechselvorgänge aktiviert und so dem Körper energiereiche Verbindungen zur Verfügung stellt. Es dämpft die Wirkung des Immunsystems, um überschießende Reaktionen zu unterdrücken und Entzündungen zu hemmen. Der Körper wird sozusagen auf Notbetrieb geschaltet. Das gehemmte Immunsystem kann nun nicht vollständig seiner Abwehrreaktion nachgehen und der Körper ist anfälliger für Krankheiten.
Wie Stress die tierische Darmflora aus dem Gleichgewicht bringt
Durch eine veränderte Umgebung, Lärm, unklare Regeln, fremde Artgenossen, fehlende Rückzugsmöglichkeiten oder andere äußere Umstände ist Ihr Haustier gestresst und reagiert darauf. Bei vielen Tieren äußert sich Stress durch Durchfall und Erbrechen. Der Darm ist eigentlich für die Nährstoffaufnahme zuständig, aber er ist auch an der allgemeinen Gesundheit mit seiner immunologischen Funktion beteiligt. Durch Stress wird die Durchblutung des Darms verringert und das führt wiederum zu einer geringeren Produktion von Schleimstoffen. Die Reizschwelle des Nervensystems im Darm wird herabgesetzt, die Bewegungen des Darms laufen aus dem Ruder. Im Darm entsteht eine Dysbiose – ein Ungleichgewicht. Das ist der Zustand, wenn die gesunde Zusammensetzung der nützlichen Darmbakterien gestört ist. Da auch im tierischen Darm ein Großteil der Immunzellen sitzt, wird die Darmwand somit auch anfälliger für Erreger. Wissenschaftlich geprüfte Probiotika, die speziell für Tiere entwickelt wurden, eignen sich für die Wiederherstellung der Balance im Körper. Gleich wie beim Menschen ist auch beim Tier der Darm das Zentrum der Gesundheit und das Wohlbefinden ganz wesentlich von einer optimalen Besiedlung des Darms abhängig. Fehlt diese, dann schlägt sich das in Verdauungsproblemen nieder und bedarf einer Unterstützung. OMNi-BiOTiC® CAT & DOG ist ein innovatives Probiotikum, das speziell für Katzen und Hunde entwickelt wurde, um die sensible tierische Darmflora zu stabilisieren.
Wie bei allen OMNi-BiOTiC®-Produkten steht bei OMNi-BiOTiC® CAT & DOG die Qualität an erster Stelle: Zwei speziell für Katzen und Hunde geeignete und wissenschaftlich geprüfte Bakterienstämme, die insbesondere zur Stabilisierung der Darmflora bestens geeignet sind, werden in OMNi- BiOTiC® CAT & DOG kombiniert.
Wann wird OMNi-BiOTiC® CAT & DOG eingesetzt?
OMNi-BiOTiC® CAT & DOG kann immer dann eingesetzt werden, wenn die Verdauung Ihres Haustiers aus dem Gleichgewicht geraten ist. Das bemerken Sie insbesondere, wenn sich Farbe, Geruch, Konsistenz des Kots oder die Häufigkeit des Kotabsatzes verändern – und besonders häufig zeigt Durchfall an, dass die tierische Darmflora gestört ist. Die Auslöser für das Chaos im Darm sind – ganz gleich wie beim Menschen – vielfältig, und reichen von Stress, über Futtermittelumstellung, Medikamente, wie Antibiotika, bis hin zu ernsthaften Erkrankungen des Darms oder der Bauchspeicheldrüse.
Anzeichen für Unwohlsein bei Ihrem Tier
Katzen und Hunde sind Meister darin, zu verstecken, dass es ihnen nicht gut geht oder ihre Bedürfnisse nicht vollkommen befriedigt sind. Jedes Tier hat seine eigenen Anzeichen, wenn es gestresst ist oder sich unwohl fühlt. Hierbei gilt, Ihr Haustier genau zu beobachten, um frühzeitig die richtigen Anzeichen zu erkennen.
- Angstverhalten: geweitete Pupillen, geduckte Haltung, sofortiges Flüchten, verstecken, Schwanz einziehen, Ohren anlegen
- Aggressionsverhalten: Rückenhaare aufstellen, Zähne blecken, Bellen, Fauchen, Knurren, Kratzen, Beißen
- Veränderte soziale Interaktionen
- Hecheln
- Rute aufstellen, Schwanzwedeln (auch beim Hund!)
- Extreme Aufmerksamkeit (z. B. nervöses Umschauen, schnelles Hochschrecken)
- Nicht zur Ruhe kommen können, häufiges Aufschrecken aus dem Schlaf, seichter Schlaf
- Übermäßige Vokalisierung
- Exzessives Putzverhalten
- Unsauberkeit, Harnmarkieren
- Gewichtsveränderungen
- Übermäßiges Haaren
- unwillkürlicher Harnabsatz
- Einstellen des Fressens, übermäßiges Fressen
- Apathie, Depression (nur noch sehr reduziertes, eingeschränktes Verhalten z. B. vermindertes Spiel- und Erkundungsverhalten)
- Reduzierte Lernfähigkeit und Gedächtnisleistung
Die Gesundheit unserer Haustiere ist uns genauso wichtig wie unsere eigene. Leider ist es oft schwer zu erkennen, wenn es unseren vierbeinigen Liebsten schlecht geht oder sie sogar krank sind. Frühzeitig Anzeichen einer Krankheit zu erkennen, kann helfen, Schmerzen zu vermeiden und rechtzeitig mit einer Behandlung zu beginnen.